Sie möchten eine Wohnung kaufen? Herzlichen Glückwunsch! Das ist eine gute Entscheidung. Aus vielerlei Gründen. Sei es, um das Geld für die Miete endlich in den Aufbau eines Immobilienvermögens zu stecken, oder um einen weiteren Baustein zur Altersvorsorge zu starten. Der Kauf einer Immobilie ist für viele Menschen eine der wichtigsten Entscheidungen in ihrem Leben. Und da will man nichts falsch machen.
Damit Sie wissen, worauf Sie achten sollten, haben wir auf Basis unserer über 50-jährigen Erfahrung im Bau von Eigentumswohnungen zehn wichtige Punkte für Sie zusammengestellt. Wir haben dabei darauf geachtet, möglichst alle wichtigen Themen anzusprechen, ohne zu sehr in die Details zu gehen. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Auswahl, der Kauf und die Finanzierung einer Wohnung ist ein komplexes Projekt, das sich nicht in zehn Absätzen vollumfänglich abhandeln lässt. Dennoch sollen Ihnen die folgenden Punkte auf Ihrem Weg wertvolle Tipps geben und Ihnen helfen, Ihren Traum einer eigenen Immobilie zu verwirklichen.
2. Realistisches Budget ermitteln (Wie viel Immobilie kann ich mir leisten?)
Bevor Sie sich auf die Suche nach einer Eigentumswohnung begeben, sollten Sie eine realistische Einschätzung Ihrer finanziellen Situation vornehmen. Analysieren Sie Ihr monatliches Einkommen und Ihre Ausgaben, um festzustellen, wie viel Budget Ihnen für die monatlichen Kreditraten zur Verfügung steht. Berücksichtigen Sie dabei auch einen Sicherheitspuffer für unvorhergesehene Ausgaben. Sprechen Sie mit Ihrer Bank oder einem Finanzberater, um Ihren maximalen Kreditrahmen sowie mögliche Konditionen zu ermitteln.
Berücksichtigen Sie alle Kosten wie z.B. Genehmigungsgebühren, Maklergebühren, Grunderwerbsteuer und sonstige Zusatzkosten. Ihr eigenes Budget können Sie jetzt schon festlegen. Es ist die Summe aus Ihren eigenen Mitteln, die Sie angespart haben (Eigenkapital) und den Mitteln, die Ihnen eine Bank in Form eines Kredits zur Verfügung stellt (Fremdkapital). Bei dem Eigenkapital sollten Sie auf jeden Fall noch einen Puffer zurücklegen, wenn z.B. Ihr Auto repariert werden muss oder Sie Nachwuchs bekommen. Das Fremdkapital müssen Sie zurückzahlen. Das erfolgt meist durch eine immer gleichbleibend hohe monatliche Rate, der Annuität. Diese setzt sich aus den Zinsen für den Kredit und der Tilgung zusammen. Die Tilgung ist die Rückzahlung des Kredits an die Bank. Die Höhe der Annuität hängt von dem vereinbarten Zinssatz, dem Tilgungssatz und der Höhe des Darlehens ab. Je höher eine der drei Komponenten, desto höher die Annuität.
Eine einfache Rechnung könnte wie folgt aussehen: Sie zahlen aktuell 800 € Netto-Kaltmiete und können zusätzlich 200 € sparen. Sie haben also 1.000 € für die Annuität, d.h. Zins und Tilgung jeden Monat zur Verfügung. Das macht im Jahr 12.000 €. Wenn wir jetzt von einem Zinssatz von 4% und einer Tilgung von 2% ausgehen, entsprechen die 12.000 € rund 6 % Annuität. Daraus ergibt sich eine Darlehenshöhe von 200.000 € (12.000 €/ 6% *100% = 200.000 €). Zusätzlich haben Sie 40.000 € angespart, die Sie einsetzen können. Damit liegt Ihr Budget bei 240.000 €. Aber Achtung: Dies ist eine erste „Bierdeckel-Berechnung“, damit sie sehen, in welchem Preisbereich Sie sich bewegen können. Hier sind z.B. Kaufnebenkosten in Höhe von bis zu 15% für das Grundbuch, den Notar, die Grunderwerbsteuer oder den Makler oder auch Rücklagen noch nicht berücksichtigt. Dadurch sinkt Ihr finanzieller Spielraum wieder ein Stück. Dennoch hilft diese Rechnung vielen Käufern, Ihre finanziellen Möglichkeiten realistischer einzuschätzen.